Ahorn sorgt  für Resonanz

Ahorn sorgt für Resonanz

Im frühen Kindesalter können wir dem Ahorn gleich doppelt begegnen.

Zunächst ganz spielerisch, wenn wir im Herbst seine klebrige Samenhülle spalten und ihre Flügel als „Nasenzwicker“ auf die Nase setzen. Wer sich nichts ins Gesicht kleben lassen will, der kann sich an den Flugeigenschaften der Ahornsamen erfreuen, die offiziell dem Typ der „Schraubenflieger“ zugeordnet werden und sich langsam schwebend zu Boden drehen. Den zweiten Auftritt hat der Ahorn beim Flötenunterricht – ein vielleicht weniger erfreuliches Kapitel mancher Kindheit. Wegen seines warmen, weichen Klangs ist das helle, feinjährige und besonders dichte Ahornholz traditionell das bevorzugte Material für Flöten. 

Den ganz besonderen Klang suchte schon vor über 300 Jahren auch ein Geigenbauer aus Cremona und fand ihn schließlich im schneeweißen Feld-Ahorn. Warum jedoch genau seine Instrumente klanglich unübertroffen sind, darüber rätselt und forscht man seitdem vergeblich; Antonio Stradivari hat das Geheimnis als Greis mit 93 Jahren mit ins Grab genommen. Der Klang seiner Instrumente ist geblieben und ihr Wert kennt kaum Grenzen: 11 Millionen Euro war der höchste Preis, der zuletzt auf einer Auktion für eine Stradivari-Geige gezahlt wurde.