„Eichen sollst du weichen, Buchen sollst du suchen!“: Das mag einem als hilfreicher Rat dazu einfallen und setzt zunächst voraus, dass man die beiden Bäume auch erkennt. Die Buche ist zwar hierzulande der häufigste Laubbaum, aber sie hat für den Laien so recht keine unverwechselbaren Merkmale. Anders die Eiche: An ihrer typischen Blattform und an den Eicheln, die vielleicht unter ihr auf dem Waldboden liegen, erkennen wir sie. Doch gerade ihr sollen wir ja weichen und stattdessen unter einer Buche Schutz suchen. Aber ist das überhaupt eine gute Idee?
Die Beschaffenheit der Rinde hat zu diesem Irrglauben geführt. Bei der Buche ist sie glatt und das Regenwasser fließt wie ein Film an ihr herunter. Ein Blitzeinschlag wird deshalb direkt in den Boden geleitet und der Baum bleibt unversehrt. Die raue Rinde der Eiche speichert hingegen das Wasser, das bei einem Blitzschlag in der Hitze verdampft und den Baum aufplatzen lässt.Kurz gesagt: In beide Bäume schlägt der Blitz ein – nur hinterlässt er bei der Buche keine Spuren. Da die meisten Blitzopfer unter oder in der Nähe eines Baumes standen, ist es besser, hohe Bäume und Kuppen während eines Gewitters zu meiden, sich in der Hocke möglichst klein zu machen und danach in der nächsten Hütte die Klamotten zu trocknen und besser Kuchen zu suchen.